Beistelltische – Laminierte, Ziselierte und Gegossene Eyecatcher

Beistelltische sind mehr als nur ein Platz, um Dinge abzulegen. Sie spielen auch eine Charakter prägende Rolle für die benachbarte Sitzgelegenheit. Der kleine Tisch selbst hat eine assistierende Funktion, der Star der Show ist das größere Polstermöbel. Ist das Sofa gerundet, darf der Tisch eckig und geradlinig sein. Steht das Sofa auf filigranen Füßen, kann ein skulpturaler solider Tisch die adäquate Ergänzung sein. Die folgenden Modelle zeigen kreatives Spiel mit Licht und neue Formen als Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen Gestaltung und Produktion. Der Entstehungsprozess lässt Möglichkeiten spezifischer Eingriffe zu, die ausgefallene Effekte bewirken. Offensichtlich demonstrieren diese ungewöhnlichen Eyecatcher mit ihren archaischen Formen und knalligen Farben, dass es nicht immer der gewohnte Typus auf vier Füßen sein muss.

 

 

 


BISEL von Patricia Urquiola für Glas Italia entworfen, ist das aufregende Ergebnis langjähriger Zusammenarbeit zwischen der Designerin und dem renommierten Hersteller aus Italien. Im Laminierverfahren werden 5 mm dicke durchgefärbte Gläser übereinander geklebt und ergeben in Kombination die jeweilige Farbe. An der Kante wird durch einen Facettenschliff ein abgeschrägter Farbverlauf erzielt, der je nach Lichteinfall und Blickwinkel variiert.

FOUNTAIN von Tokujin Yoshioka für Glas Italia entworfen, ist ein Kunstwerk aus Murano Glas. Der nach alter Handwerkskunst manuell modellierte Glaskörper, wird erst als heiße formbare Platte über eine Form gelegt. Dann werden die herab hängenden Überstande von mehreren Arbeitern gleichzeitig ziseliert. Dies verleiht jedem Stück Einzigartigkeit und bewirkt die charakteristische Verformung des Materials. Der Tisch erinnert auf poetische Art an gefrorenes Wasser.

ALWA von Sebastian Herkner für Pulpo entworfen, besteht aus 5 cm dickem gegossenem Glas und einem formal reduziertem Stahlgestell. Die massive Platte trägt Spuren von Handarbeit, die Oberfläche wellt sich und das Glas hat eingeschlossene Luftbläschen. Das Glas erinnert mich an eine überdimensionierte Halspastille, mit Farben die an Eukalyptus, Honig oder Salz Geschmack erinnern.

CHOU CHOU von Pulpo, trägt die Handschrift von Lorenzo Zanovello. Nach seinem Credo "I am where clay is", entstand dieser Hocker bzw. Tisch aus Ton für das deutsche Designlabel Pulpo. Seine Entwürfe bewegen sich konsequent zwischen bildender Kunst und angewandtem Design. Dabei verlaufen die Grenzen zwischen industrieller Fertigung und Handwerk fließend.

PANNA COTTA von Ron Gilad für Molteni, ist ein schlichter Tisch, der eine elegante Lösung für das Thema Stabilität findet. Das filigrane Eisengestell und der massive Marmorstein bilden eine nahezu spirituell anmutende Einheit, die sich aus dem Kontrast der beiden Formen ergibt - Oom.